Handball | Bundesliga Lazarett immer größer – Union Halle-Neustadt tritt nicht zum BVB-Spiel an
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Der überraschende Erfolg der von Personalproblemen geplagten Union Halle-Neustadt über Neckarsulm hat ein schmerzliches Nachspiel. Lea Gruber und Comebackerin Elisa Möschter trugen Kreuzbandrisse davon. Durch nun 13 Ausfälle fällt das Spiel gegen den BVB Dortmund flach und wird für den Tabellenzweiten gewertet.

Als ob der jüngste Corona-Ausbruch im Kader von Bundesligist Union Halle-Neustadt nicht schon schmerzlich genug gewesen wäre, hat sich das Lazarett nach dem unerwarteten Heimsieg über die Sport-Union Neckarsulm weiter gefüllt.
Weil sich Lea Gruber bereits in der Anfangsphase der Samstagspartie eine schwere Kreuzbandverletzung zuzog und darüber hinaus auch bei Elisa Möschter ein Anriss des Kreuzbandes diagnostiziert wurde, fehlen Trainerin Katrin Welter mittlerweile 13 Akteurinnen. Möschter, die ihre Karriere eigentlich schon vor drei Jahren beendet hatte, war erst kurz vorher reaktiviert worden.
Sportdirektor Himborn: "Unsere Mannschaft schützen"
Aus diesem Grund und weil der kommende Gegner BVB Dormund aus Termingründen einer Spielverlegung nicht zugestimmt hatte, werden die "Wildcats" am Mittwochabend (4. Mai) zum angesetzten Nachholspiel gegen den BVB nicht antreten. Laut Hallenser Vereinsmitteilung wird die Partie mit 0:0 Toren und 2:0 Punkten für die Westfalen gewertet.
Sportdirektor Jan-Henning Himborn sagte: "Wir haben eine große Verantwortung für unsere Spielerinnen und wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo wir uns schützend vor unsere Mannschaft stellen müssen, um weitere Verletzungen auszuschließen."
Man habe "alles versucht und die letzten beiden Spiele mit Verletzungen bezahlt", betonte Himborn auf MDR-Nachfrage. Angesprochen auf eine womögliche Strafe durch die Liga ergänzte er: "Gerade durch die schwere Verletzung von Lea Gruber gab es keine zwei Meinungen, dass wir es in Kauf nehmen, was auch immer uns da erwartet. Wir können es letztendlich nicht mehr verantworten."
Trainerin Welter: Frust nach Erfolg gegen Neckarsulm
Union hatte angesichts der Corona-Probleme zuvor vergeblich bei der Liga (HBF) versucht, sowohl die Partie gegen Buchholz-Rosengarten als auch Neckarsulm zu verlegen. Mit 29:27 bezwang ein zusammengewürfelter Rest aus wenigen Stammkräften, einigen Juniorteam-Talenten und besagter Möschter ihre Kontrahentinnen aus Baden-Württemberg um die frühere Hallenser Trainer Tatjana Logvin und zog durch den zehnten Saisonsieg an den Tabellennachbarinnen vorbei auf Rang sieben.
Schon auf der anschließenden Pressekonferenz hatte Union-Trainerin Welter ihrem Frust auf die Liga-Verantwortlichen freien Lauf gelassen: "Das Spiel hätte wie auch das am Mittwoch [18:26-Niederlage bei Buchholz-Rosengarten, Anm. der Red.] eigentlich nicht stattfinden dürfen, aber wir haben eine krasse Antwort gegeben. Wir geben einen Scheiß darauf, was die HBF mit uns anstellt."
Noch drei Spiele bis Saisonende
Durch die hingenommene Dortmund-Niederlage müssen die "Wildcats" noch drei Spiele bis Saisonende absolieren. Am kommenden Samstag (7. Mai) gastiert das Welter-Team beim Tabellenfünften in Metzingen. Halle hofft, dass zumindest einige der zuvor mit Corona infizierten Spielerinnen bis zum Wochenende wieder einsatzfähig sind, sagte Sportdirektor Himborn im MDR-Interview. Anschließend wartet die Heimaufgabe gegen den VfL Oldenburg (14. Mai) sowie zum Abschluss die Reise zur HSG Blomberg-Lippe (21. Mai).
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mhe
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 03. Mai 2022 | 17:45 Uhr
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