Fußball | 3. Liga Erstes Training: Markus Anfang soll Dynamo Energieschub versetzen
Hauptinhalt
Nach seiner Impf-Affäre und einer DFB-Sperre hat Trainer Markus Anfang bei Fußball-Drittligist Dynamo Dresden sein Comeback gefeiert. Beim Trainingsauftakt war ein Sturm-Duo dabei, das heftig umworden wird.

Dynamo Dresden hat die Mission Wiederaufstieg am Donnerstag mit einem dezimierten Kader begonnen. Beim Auftakttraining in der Walter-Fritzsch-Akademie fehlten beim Fußball-Drittligisten einige Akteure verletzungsbedingt.
So absolviert Luca Herrmann derzeit sein Reha-Training in seiner Freiburger Heimat. Yannick Stark kuriert seine Sprunggelenkverletzung in Darmstadt aus. Michael Akoto trainiert nach seiner Innenknöchel-Verletzung individuell in der Elbestadt. Auch Talent Julius Hofmann befindet sich nach einer Knieverletzung im Teil-Mannschaftstraining.
Das Auftakttraining mit dem neuen Cheftrainer Markus Anfang begann mit leichter Verzögerung, da der Coach sich genug Zeit für eine Ansprache ans Team nahm. Der gebürtige Rheinländer feiert nach einer Impfpass-Affäre sein Comeback. Er war im November 2021 als Trainer des damaligen Zweitligisten Werder Bremen zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen ihn Ermittlungen wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises eingeleitet hatte. Das Amtsgericht Bremen verurteilte Anfang anschließend zu einer Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro. Die einjährige Sperre durch den DFB wurde am 10. Juni zur Bewährung bis zum 30. Juni 2023 ausgesetzt. Kurze Zeit später stellte ihn Dynamo vor, Sportchef Ralf Becker arbeitete bereits bei Holstein Kiel erfolgreich mit Anfang zusammen. Der langjährige Dynamo-Kenner Tim Schlegel ("Bild") kann bei den Fans keine großen Vorbehalte gegenüber Anfang erkennen: "80 bis 90 Prozent der Stimmen waren positiv".
Der neue Übungsleiter selbst lobte die Bedingungen im Trainingszentrum, diese seien selbst in der 2. Liga eine Ausnahme. Personell müsse man keine "schnellen, sondern gute Entscheidungen" treffen.
Die erste Trainingseinheit unter Anfangs Regie verlief bei sommerlichen Temperaturen ballbetont. Zuvor verkündete Dynamo neben den bisher sechs Neuzugängen auch die erste Vertragsverlängerung. Panagiotis Vlachodimos, dessen ursprüngliches Arbeitspapier durch den Abstieg aus der 2. Liga unwirksam geworden war, erhielt einen neuen Kontrakt bis zum 30. Juni 2024.
Sport-Geschäftsführer Ralf Becker gab im "Sport im Osten"-Livestream zu, dass man wegen der Relegation und der Trainerfrage "ein bis zwei Wochen" Rückstand in Sachen Planung habe. Allerdings habe man schon "eine gute Qualität zusammen, der eine oder andere muss aber noch kommen".
Bei Daferner und Königsdörffer geht es um die Ablösen
Weitere Abgänge könnte es geben: Top-Stürmer Christoph Daferner steht nach Medienberichten auf dem Sprung zu Zweitligist 1. FC Nürnberg, Angriffstalent Ransford-Yeboah Königsdörffer hatte sogar schon gehofft, den Trainingsauftakt beim Bundesliga-Aufstiegsaspiranten Hamburger SV zu verbringen. Daraus wurde nichts: "Die Jungs haben bei uns Vertrag und trainineren heute auch mit. Es gibt gewisse Parameter, die müssen stimmen. Da geht es um die Höhe der Ablöse und Ersatz für die beiden. Das kann sich noch hinziehen, beim Geld sind wir noch lange nicht dabei". Finanziell hat die SGD in den vergangenen beiden Jahren im Gegensatz zu mancher Konkurrenz, kein Vabanquespiel betrieben: "Finanziell sind wir deshab gut aufgestellt", sagt Ralf Becker. Markus Anfang meinte: "Wir planen ersteinmal mit ihnen, es muss einfach für beide Seiten passen. Klar ist aber auch, dass jeder nur eine Karriere hat."
Ziel: Rückkehr in die 2. Liga
Das Saisonziel heißt Wiederaufstieg oder wie es Becker ausdrückt "maximaler Erfolg". Mit Anfang, der mit Kiel einmal und mit Kiel und Köln zweimal fast aufgestiegen wäre,, scheint er einen guten Coach gefunden zu haben: "Er hat bewiesen, dass er ein erfolgreicher Trainer ist, dass er Spieler besser machen und Mannschaften entwickeln kann." Zunächst einmal müsse er an die Köpfe ran. 2022 gelang noch kein einziger Pflichtsieg: "Da soll Markus als Kapitän vorneweg gehen und mit Energie nach vorne schauen."
dpa/cke
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 16. Juni 2022 | 19:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/2913f958-f57d-4981-b5d3-333d80a2437c was not found on this server.