Mehrausgaben für Umweltschutz BUND im Norden enttäuscht von A14-Deal
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Sachsen-Anhalt legt für den A14-Bau mehr Geld für Umwelt- und Lärmschutz drauf, dafür lässt der BUND seine Klage gegen die Trasse fallen. Dem BUND-Kreisverband Stendal stößt dieser Deal sauer auf. Er sieht einen Glaubwürdigkeitsverlust. – Unterdessen ist der Bau am Donnerstag einen wichtigen Schritt vorangekommen.

Nach der Einigung zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und dem BUND zum A14-Weiterbau gibt es Streit in den Reihen der Umweltschützer. Der Kreisverband Stendal fühlt sich vom Landesverband nach dessen Deal übergangen. Dieser sieht vor, dass der Bund für Umwelt- und Naturschutz seine Klage gegen die Nordverlängerung fallen lässt. Im Gegenzug stellt das Land zusätzliche 8,6 Millionen Euro für Arten- und Lärmschutz bereit. Die Sprecherin der Stendaler BUND-Gruppe, Susanne Bohlander, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Landesverband habe gegen den Willen des Kreisverbandes gehandelt. Man fühle sich im Stich gelassen.
Spenden für Klage werden zurückgezahlt
Die Kreisgruppe Stendal hatte bereits 22.000 Euro für die Klage gegen den Weiterbau der A14 gesammelt. Das Geld solle den Spendern nun zurückgegeben werden, so Bohlander. Klagen könne nur der Landesverband, die Kreisgruppe sei dazu nicht berechtigt. Bei vielen Menschen vor Ort habe der Landesverband nun "extrem an Glaubwürdigkeit verloren", hieß es in einer Mitteilung. Der Kreisverband bleibt bei seiner Argumentation, die geplante A14 sei für die Altmark überdimensioniert. Wald und Auenlandschaft würden zerschnitten. Bereits am Dienstag hatte BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer eingeräumt, den Bau der A14 rechtlich nicht mehr verhindern zu können. Der Vergleich mit dem Land hole aber "das Optimum für Mensch und Natur" heraus. Der Deal schließt auch künftige Klagen des BUND aus.
Derzeit sind beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig noch zwei Klagen gegen die A14-Nordverlängerung anhängig. Sie stammen von der Verbandsgemeinde Seehausen und der Hansestadt Seehausen. Ein Kompromiss ist laut Verbandsgemeindebürgermeister Kloth aber in Aussicht. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) hofft unter den neuen Bedingungen auf eine Fertigstellung der A14 bis 2025.
Quelle: MDR/ap
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 08. August 2019 | 11:00 Uhr