Spanisches Königshaus Neue Biografie über Königin Letizia von Spanien: Viel Lärm um nichts?
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Über Königin Letizia von Spanien ist eine Biografie erschienen. Ob die im spanischen Königshaus für Aufruhr sorgt? Autorisiert worden ist sie auf jeden Fall nicht - und Neues gibt es nur wenig zu lesen. Außer, dass die Königin - trotz bewusster Ernährung - gerne mal heimlich eine raucht ... Die anderen "Skandale" sind bereits bekannt.

Kurz vor ihrer Hochzeit mit Kronprinz Felipe im Jahr 2004 erschien zum ersten Mal eine Biografie über Letizia Ortiz. Unter dem Titel "Du wirst meine Königin sein" ("Tu seras ma Reine") schilderten die beiden Journalistinnen Paloma Garcia-Pelayo und Angela Portero den Weg der bürgerlichen Letizia auf den spanischen Königsthron.
Jetzt ist eine neue Biografie erschienen - und die lässt die mittlerweile zur spanischen Königin gekrönte Letizia in einem ganz anderen Licht erscheinen. "La Reina impaciente" - "Die ungeduldige Königin", heißt das unautorisierte Werk aus der Feder von Messie-Biograf Leonardo Faccio, erschienen am 20. Februar 2020.
Wie geht Königin im 21. Jahrhundert?
Faccios Thema: Was bedeutet es, im 21. Jahrhundert Königin zu sein? Die Antwort darauf glaubt er in seinem 240 Seiten starken Werk zu liefern. Denn angeblich, so behauptet der Autor, sei er im Zuge seiner Arbeit gleich mehrfach mit der heutigen Königin "informell" zusammengetroffen. Wohl so informell, dass es der Königsfamilie glatt entgangen ist. Laut spanischen Presseberichten zeigt die sich nämlich über die angeblichen Zusammenkünfte erstaunt. Kein einziges dieser Aufeinandertreffen sei aktenkundig geworden.
Nicht viel Neues über Königin Letizia
Bleibt zu hoffen, dass Faccio wenigstens mit den "mehreren hundert Weggefährten, Bekannten, Verwandten und ehemaligen Partnern" gesprochen hat. Denn viel Neues erfährt man über die spanische Königin nicht. Dennoch zeichnet Faccio mithilfe ihrer Aussagen das Bild einer ängstlichen, alles kontrollieren wollenden Frau, der keine Pressemeldung über ihre eigene Person entgeht.
Von der Republikanerin zur Monarchin
Von der Monarchie soll Letizia vor ihrer Beziehung mit Prinz Felipe nur wenig gehalten haben. Und das allein schon familiär bedingt. Ihr Großvater habe den Fernseher ausgeschaltet, sobald König Juan Carlos auf dem Bildschirm erschienen sei. Auch ehemalige Kollegen und Lehrer sollen Letizia als Republikanerin in Erinnerung haben.
Im Jahr 1998 heiratete sie ihre Jugendliebe und früheren Literaturlehrer Alonso Guerrero Pérez. Bereits ein Jahr später war die standesamtlich geschlossene Ehe schon wieder geschieden.
Repräsentationspflichten statt beruflicher Karriere
Dass es Letizia nicht immer leicht gefallen ist, sich in der royalen Welt zurecht zu finden, ist nur zu verständlich. Als engagierte Journalistin mit eigener TV-Nachrichtensendung hatte sie durch eigene Leistung die berufliche Karriereleiter erklommen. Ein Berufs- und Privatleben, das sie als Gattin des Thronfolgers aufgeben musste, um fortan Repräsentationspflichten wahrzunehmen und sich den beiden Töchtern zu widmen. Und das stets unter den Argusaugen der spanischen Boulevardpresse.
Bürgerliche Familie vs. Königshaus
Und nicht nur Letizia, auch ihre Familie stand mit deren königlicher Heirat im Fokus der Öffentlichkeit. Der Suizid ihrer Schwester Erika wurde zum Nachrichtenthema. Durch ihren Cousin gestreute Abtreibungsgerüchte stürzten die spanische Monarchie fast in eine Krise. Ob daraus das nach außen so unterkühlt wirkende Verhältnis zu Schgwiegermutter Sofía rührt - oder ob es sich dabei um einen klassischen Schwiegermutter-Schwiegertochter-Konflikt handelt? Das kann auch Biograf Leonardo Faccio nicht schlüssig belegen.
Letizia soll heimlich rauchen ...
Was er dafür zu berichten weiß: Die Monarchin soll heimlich rauchen. Übrigens eine Leidenschaft, die sie mit ihrer Schwiegermutter teilt. Vielleicht sollten sich die beiden Damen immer mal auf eine Zigarette treffen - dabei könnte sich sicherlich so manches Problem aus dem Weg räumen lassen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. März 2020 | 17:15 Uhr