Handball | Bundesliga Trotz Umbruch: THC strebt "Podestplatz" an
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Die Dominanz früherer Jahre ist längst verblasst. Vom Meistertitel redet bei den Handballerinnen des Thüringer HC vor der anstehenden Bundesliga-Saison niemand. Trotz großer Veränderungen im Kader, bei dem elf neue Spielerinnen integriert werden mussten, ist die Vorfreude auf die kommende Spielzeit groß.

"Ich denke aber, dass es diesen Umbruch beim THC auch gebraucht hat", sagt die Kapitänin und Abwehrchefin Josefine Huber, die seit 2017 beim THC aktiv ist. Sie hofft, dass die Frischzellenkur neue Energien freisetzt. Nach achtwöchiger Vorbereitung starten die Thüringerinnen am Samstag (18:00 Uhr live in der SpiO-App) mit einem Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach in die neue Saison.
Drei Hochkaräter in fünf Spielen
"Wir müssen uns schnell finden und von Anfang an voll da sein", sagt Chefcoach Herbert Müller und verweist auf das schwere Auftaktprogramm des früheren Serienmeisters. An den ersten fünf Spieltagen bekommt es der THC gleich mit drei Top-Teams aus der Vorsaison zu tun. Höhepunkt dieser intensiven Wochen ist das Duell am 16. Oktober gegen Vizemeister SG BBM Bietigheim, der sich im Sommer unter anderem mit den Dortmunder Meisterspielerinnen Inger Smits und Kelly Dulfer verstärkt hat und als großer Titelfavorit in die Saison starten wird. "Mit diesem Kader dürfte Bietigheim eigentlich nichts liegen lassen", sagt Müller. Der THC strebe einen "Podiumsplatz" an. Huber hofft, mit Borussia Dortmund um Rang zwei konkurrieren zu können.
Weniger Gegentore als Ziel
Dafür müssen sich die Thüringerinnen im Vergleich zur Vorsaison, die sie nach einer Aufholjagd in der Rückrunde als Vierter abschlossen, vor allem in der Abwehr steigern. "Wir wollen unseren Gegentorschnitt um fünf bis sechs Tore senken", erklärt Müller. Dafür holte der THC Anika Niederwieser aus Metzingen zurück, die bereits in der bisher letzten Meistersaison 2018 einen exzellenten Innenblock mit Huber gebildet hatte.
THC setzt auf junge Spielerinnen
Bei den Neuverpflichtungen war auch Phantasie gefragt. "Wir können eben nicht in das gleiche Regal greifen wie Bietigheim", sagt Müller. Jennifer Rode etwa erhielt beim BVB nur wenig Spielanteile, beim THC wird sie als Linkshänderin im rechten Rückraum sofort als Leistungsträgerin gefragt sein. Kim Braun, die zuletzt für Bietigheim spielte, zählt ebenfalls zur Kategorie der Übersehenen. Dazu kommen junge Spielerinnen wie die die 19-jährige Österreicherin Johanna Reichert, die bei den Thüringerinnen einen Dreijahresvertrag unterzeichnete.
Jerabkova-Abgang kompensierbar
In der vergangenen Saison lebte der THC im Angriff sehr von der individuellen Klasse der Bundesliga-Toptorjägerin Marketa Jerabkova. Die Tschechin schloss sich im Sommer Champions-League-Sieger Vipers Kristiansand an, im Nachteil sieht Müller sein Team deshalb aber nicht: "Wir sind in dieser Saison tiefer besetzt und können die Last auf mehrere Schultern verteilen." Die Vorbereitung verlief vielversprechend, auch wenn mit Braun und Olympia-Teilnehmerin Yuki Tanabe beide Linksaußen verletzt fehlten.
Saisonstart vor 1.000 Zuschauern
Dass der THC trotz der Corona-Krise mit unverändertem Etat in die Saison startet, ist den rührigen Gesellschaftern Helmut Peter und Robert Böhm zu verdanken, die die ausbleibenden Zuschauereinnahmen der Vorsaison kompensierten und den Verein stabilisierten. Nun freuen sich die Thüringerinnen auf bis zu 1.000 Zuschauer gegen Bensheim. "Die Stimmung hat uns in der Vergangenheit schon so manchen Sieg geholt", sagt Huber. Am Samstag wird sie auch in viele bekannte Gesichter blicken können.
red/dpa
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