Fußball | FSA-Pokal Magdeburg gewinnt dramatisches Derby gegen Halle und hofft auf DFB-Pokal
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Auch wenn der Sieg noch nicht die endgültige Qualifikation für den DFB-Pokal bedeutet, kann sich der 1. FC Magdeburg über den ersten Erfolg in dieser Saison gegen den Halleschen FC freuen. Das Team von Christian Titz gewann am Samstag (29. Mai) nach einem packenden Derby mit 3:2 (2:0) gegen den Landeskonkurrenten.
Magdeburger Doppelschlag binnen zwei Minuten
Auf neutralem Rasen in Halberstadt begann Magdeburg dominant und biss sich in der Hallenser Hälfte fest. Baris Atik setzte mit einem Freistoß aus gut 30 Metern, der knapp vorbeirauschte, ein erstes Ausrufezeichen (6.). Auf der Gegenseite hatte der FCM Glück, als ein Foul von Henry Rorig an Julian Derstroff nur vor der Strafraumkante geahndet wurde. Den fälligen Freistoß jagte Jonas Nietfeld über den Kasten (11.). Die Aktion gab dem HFC aber Auftrieb: Derstroff scheiterte per Schlenzer an FCM-Keeper Morten Behrens (23.), kurz darauf zielte Braydon Manu mit einem Distanzstrahl knapp über den Kasten (28.).
Mitten in der Hallenser Drangphase stach Magdeburg eiskalt zu – und zwar doppelt. Atik bediente Kai Brünker mit Übersicht im linken Strafraum. Dessen Schuss fälschte Janek Sternberg an den rechten Pfosten ab, von wo der Ball ins Tor rollte (37.). Halle hatte den Schock noch nicht verdaut, da zappelte der Ball wieder im Netz: Erneut war es Atik, der die Lücke in der Abwehr fand und den einlaufenden Florian Kath bediente. Der blieb cool und vollendete per Heber (38.). Andreas Müller hatte kurz darauf sogar das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an HFC-Schlussmann Sven Müller (42.).
Halle kommt zurück / Vucur im Pech
Halle kam mit Jan Shcherbakovski aus der Kabine, der Behrens mit einem strammen Schuss prüfte (51.). Auf der Gegenseite kam der FCM immer wieder zu vielversprechenden Möglichkeiten, verpasste durch Rorig (54.) und den eingewechselten Luka Sliskovic aber die Vorentscheidung (62.). In der 69. Minute belohnte sich der HFC dann für den Aufwand. Nach einem Freistoß von Nietfeld stieg Derstroff im Strafraum am höchsten und köpfte aus kurzer Distanz ein (69.).
Plötzlich war wieder alles offen und Halle schnupperte am Ausgleich. Michael Eberwein traf nach einem Eckball per Kopf nur den Pfosten (71.). Shcherbakovski sorgte fünf Minuten vor Schluss dann für Riesenjubel beim HFC. Nach einer Ecke versenkte er den Ball aus der Distanz im linken Eck (85.). Und die Dramatik sollte weitergehen. Im direkten Gegenzug verlängerte Stipe Vucur eine flache Hereingabe von Raphael Obermair von der rechten Seite unglücklich ins eigene Tor (86.). Der Hallenser Sturmlauf ging in die nächste Runde, doch Magdeburg brachte die knappe Führung über die Zeit.
Noch Fragezeichen vor DFB-Pokal-Teilnahme
Welchen sportlichen Wert der Erfolg für die Magdeburger hat, ist noch unklar. Am Freitag (28. Mai), keine 24 Stunden vor dem Anpfiff, hatte das Verbandsgericht des Fußball-Landesverbandes (FSA) Sachsen-Anhalt die Landespokal-Regelung gekippt, wonach der Sieger der Partie an der ersten Partie des DFB-Pokals teilnimmt und damit der Klage eines Siebtligisten stattgegeben. Der Streitfall geht nun zunächst vor das Schiedsgericht des FSA. Das muss entscheiden, wie es im "eingefrorenen" Pokalwettbewerb weitergeht.
FSA-Geschäftsführer hält an Beschluss fest
FSA-Geschäftsführer Frank Pohl erklärte im Vorfeld der Partie, dass der Verband weiter am Beschluss festhält. Einen Losentscheid soll es definitiv nicht geben. Der Verband muss bis zum Ablauf der Frist am 1. Juli den Teilnehmer am DFB-Pokal ermitteln oder benennen. Sonst droht die DFB-Pokalsaison 2021/22 ohne einen Vertreter aus Sachsen-Anhalt.
Stimmen zum Spiel
Christian Titz (1. FC Magdeburg): "Ich habe mich bei der Mannschaft für wirklich außergewöhnliche dreieinhalb Monate bedankt. Die Art wie sie bereit ist, sich dem gemeinsamen Erfolg und dem Teamgedanken unterzuordnen, war außergewöhnlich. Es war wichtig, dass wir so viel investiert, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Wir haben das Spiel kontrolliert und geben es dann ein Stück weit aus der Hand. Wenn ich das gesamte Spiel betrachte, sind wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen."
Kai Brünker (1. FC Magdeburg): "Ich bin überglücklich, dass wir es über die Zeit gebracht haben. Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt und mussten dann zwei bittere Pillen schlucken. Aber wir haben eine super Mentalität gezeigt und sind der verdiente Sieger."
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jsc
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 29. Mai 2021 | 14:00 Uhr
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