Fußball | 2. Bundesliga Aue beschenkt Männel zum Rekordspiel: "Damit konnte keiner rechnen"
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Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen ein Spitzenteam geärgert, drei Punkte eingefahren und nebenbei noch einen Eintrag für die Geschichtsbücher geschrieben. Bei Erzgebirge Aue herrscht nach dem knappen Erfolg gegen den VfL Bochum heiter Sonnenschein. Dabei hatte vor allem Aues neuer Rekordspieler richtig gut lachen.
Nicht ohne Stolz präsentierte Martin Männel das Trikot mit der Rückennummer 419. Die Nummer eins im Auer Kasten darf sich nach dem gestrigen Abend nun Rekordspieler des FC Erzgebirge Aue nennen. Seit 2008 hält der 32-Jährige den "Veilchen" bereits die Treue und zog mit seinem 419. Einsatz am ehemaligen Mittelfeldspieler Holger Erler vorbei. Eine "absolute Auszeichnung", gab Männel nach der Partie Einblick in seine Gefühlswelt. "Dass irgendwann mal eine solche Zahl unterm Strich, damit konnte keiner rechnen – ich auch nicht."
Führungsqualitäten und Elfmeterkiller
Allzu überraschend kommt Männels Eintrag in die Geschichtsbücher nicht. Seit Jahren zahlt er das in seine Qualitäten gesetzte Vertrauen mit starken Leistungen auf und neben dem Platz zurück. Führungsqualitäten und eine enorme Souveränität stehen sinnbildlich für die Performance des 32-jährigen Schlussmanns. Erst am vergangenen Wochenende stellte Männel mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen Heidenheim seine Qualitäten unter Beweis. Und auch beim verdienten 1:0-Erfolg gegen den Tabellenzweiten aus Bochum am gestrigen Abend war wieder einmal Verlass auf den Kapitän im Auer Kasten.
Zwei trainingsfreie Tage zur Belohnung
"Wir haben gegen einen Topgegner alles reingepfeffert und alles aufgeboten, was wir im Köcher hatten", erklärte Männel nach der Partie. "Unser Matchplan ist voll aufgegangen. Insbesondere in der ersten Halbzeit hatte der Gegner keine Lösungen parat." Dem konnte Aues Trainer Dirk Schuster nur beipflichten. "Ich bin stolz auf die Leistung. Meine Spieler haben sich das mit sehr viel Aufwand, sehr hoher Intensität, Kampfkraft und Leidenschaft verdient." Zur Belohnung winken der Mannschaft zweieinhalb trainingsfreie Tage. Nach dem Auslaufen am Samstagvormittag steigen die "Veilchen" erst am Dienstag wieder ins Training ein.
Aue kann Spitzenteams
Es war bereits das zweite Mal binnen weniger Wochen, dass Aue ein Spitzenteam aus der 2. Bundesliga so richtig ärgern konnte. Das 3:3 gegen den Spitzenreiter Hamburger SV Anfang Februar zeugte ebenfalls von der fußballerischen Qualität und starken Mentalität, mit der die Sachsen ihren Gegnern auf dem Platz begegnen. "Dass wir im Spiel gegen den Ball vor allem zu Hause eine eklige Truppe sind, weiß jeder. Hier fährt keiner gerne her", sagte Louis Samson nach dem Abpfiff am "Sky"-Mikrophon. Der Mittelfeldspieler hatte selbst großen Anteil am Überraschungserfolg gegen den VfL, indem er Bochums Spielmacher Robert Zulj dank einer bärenstarken Vorstellung komplett aus dem Spiel nahm.
Männel bleibt auf dem Boden
Nach den drei Zählern gegen einen weiteren Aufstiegsanwärter blickt Aue mit nunmehr 32 Punkten aus 22 Spielen Aue weiter auf eine sorgenfreie Saison. "Endlich", so Männel, "konnten wir uns mal wieder für eine richtig gute Leistung belohnen. Ich bin absolut happy über den Tag, das Ergebnis und vor allem über die Art und Weise." Männel, soviel ist sicher, wird mit Aue noch ein paar weitere Siege dieser Art erleben.
Ein paar Jahre könne er sich zwischen den Pfosten auf jeden Fall noch vorstellen. Dennoch blieb der Schlussmann auch im Rampenlicht bescheiden. "Ich hoffe, dass noch einige Spiele dazukommen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass irgendwann der Tag kommt, wo mich jemand überholt. Das würde bedeuten, dass noch jemand anderes unseren Verein so sehr unterstützt und wertschätzt, wie ich das getan habe."
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jsc/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 20. Februar 2021 | 16:00 Uhr
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