Nach Angriffen auf Gewerkschaftsautos und Gedenkstätten schlagen Gewerkschaften in Thüringen Alarm. Renate Sternatz, die stellvertretende Vorsitzende, sprach von "feigen Angriffen" und rief dazu auf, rechten Parolen, Kommentaren und Äußerungen noch entschiedener entgegenzutreten. Verdi-Geschäftsführerin Corinna Hersel sagte, die Taten häuften sich alarmierend, so etwas dürfe nicht folgenlos im Sand verlaufen.
Am vergangenen Mittwoch waren den Angaben nach drei Gewerkschaftsautos in Erfurt derart demoliert worden, dass sie nicht mehr fahrfähig waren. Unbekannte hatten die Reifen zerstochen und Hakenkreuze in den Lack geritzt. Zu dem Vorfall kam es im Ortsteil Stotternheim, wo Gewerkschafter an einer Gedenkfeier für einen vor 30 Jahren von Neonazis getöteten Erntehelfer teilnahmen. Nun sei letzte Nacht erneut ein Verdi-Auto auf dem Parkplatz des DGB in Erfurt beschädigt worden, so Sternatz. Wieder wurden die Reifen zerstochen, die Polizei ermittelt.
Der Appell der Gewerkschaften bezieht sich zudem auf die Angriffe auf Gedenkbäume in Thüringen, die in den letzten Tagen für Schlagzeilen, Unverständnis und Wut sorgten.