Kinostart "Der geheime Garten" – Bildgewaltige Neuverfilmung ohne Seele
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Die verwöhnte Mary kommt nach dem Tod der Eltern in das düstere Haus ihres Onkels (Colin Firth). Hier entdeckt sie einen geheimnisvollen Garten – und ein Familiengeheimnis. Das 1911 erschienene Kinderbuch von Frances Hodgson Burnett ist schon mehrfach verfilmt worden. Diesem Film aber fehlt – trotz schönem digital-floralem Wunderwerk – die starke grüne Seele und jede Art von Dünger, so unser Kritiker.
Das 1911 erschienene Kinderbuch von Frances Hodgson Burnett ist schon mehrfach verfilmt worden, zuletzt von Agnieszka Holland im Jahre 1993. Diese neue Film-Fassung stammt von Marc Munden, der sich reichlich in der digitalen Trickkiste bedient und die Geschichte, warum auch immer, ins Jahr 1947 verlegt.
Ein zauberhafter Garten und ein Familiengeheimnis
Mary, ein verwöhntes und verzogenes Mädchen, kommt nach dem Tod der Eltern in das düstere Haus ihres Onkels (Colin Firth). In diesem Film wandelt sich das Mädchen geradezu schlagartig zu einem reizenden Kind und erkundet mit ihren neuen Freunden einen zauberhaften, prachtvoll wuchernden Garten und entdeckt zugleich ein dunkles Familiengeheimnis.
Diese Szenerie sieht sich schön an, doch leider versäumt es Regisseur Munden vor lauter floralem Wunderwerk seine Figuren dort glaubhaft zu verwurzeln. Er findet keinen neuen Ansatz für die alte Geschichte, die hier – trotz der blühenden Schauwerte – kaum Interesse wecken kann. Diesem digitalen Garten fehlt feuchter Mutterboden, kräftiger Naturdünger und eine starke grüne Seele.
Genre: | Fantasy, Familie, Drama |
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Regie: | Marc Munden |
Darsteller: | Dixie Egerickx, Colin Firth, Julie Walters |
Im deutschen Kino ab: | 15.10.2020 |
Produktionsland: | USA, Großbritannien |
Bewertung: | ★ ★☆☆ ☆ (2 von 5 Sternen) |
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 15. Oktober 2020 | 07:40 Uhr